Vereinsreise auf die Azoren vom 22.06.-04.07.2018

Die Azoren sind bekannt für das Tauchen mit Großfisch, also Haie, Wale, Delfine und Co.. Ganz neu ist die Möglichkeit, eine solche Tour als Safari zu machen. Das wollten einige Seesterne in diesem Jahr einmal ausprobieren.

Eine Hai-Safari auf dem Atlantik – hört sich erst mal spannend an, Das wollten sich die sechs Seesterne, die sich dafür begeistern konnten, einmal ansehen. Gut, dass sich nur sechs Taucher gefunden hatten, das Boot war damit vollkommen ausgelastet – auch wenn die Vollcharter eigentlich für sieben ausgeschrieben war, der siebte hätte allerhöchstens noch ein Kind sein können, die freie Koje war allerhöchsten 1,50 m lang.

Aber der Reihe nach.

Erst einmal mussten die Reisenden hin kommen, und das gestaltete sich nicht ganz so einfach. Die Abreise von Berlin Tegel nach Lissabon verlief noch recht planmäßig. Dort sollte es am nächsten Morgen weitergehen nach Pico.

Also erst einmal ins Hotel zum Einchecken – trotz verloren gegangener Reservierung, was die Sache um Einiges verzögert hat - und dann ab in die Stadt, um dort noch ein wenig umher zu schlendern und einen Happen zu essen.

Am nächsten Morgen ging es dann pünktlich los, nach einem Rundflug über Lissabon hieß es dann von den Flugbegleitern, dass die interne Kommunikation und die Notfallelektronik ausgefallen sei und man daher nach Lissabon zurück kehre – na toll :-(

Nach vier Stunden Verspätung ging es dann doch noch mit einem Ersatzflieger nach Pico, wo wir dann von unserem Tauchguide in Empfang genommen, zur Basis gebracht, eingewiesen wurden und dann ging es auch gleich auf das Schiff zu einem ersten Checkdive gleich um die Ecke, der mit einem riesigen Stachelrochen auch gleich das erste highlight darstellte.

Danach ging es ans Einrichten der Kajüten und im Anschluss ins örtliche Restaurant zum Abendessen – da das Schiff jeden Abend zurück in den Hafen gekommen ist, war das dann auch die Regel).

Am nächsten Tag solle ein erster Versuch gestartet werden, die Blauhaie zu finden, wegen denen wir in erster Linie da waren. Hat nicht geklappt – nach stundenlangen Versuchen, die Haie mit Fischresten anzulocken, haben wir aufgegeben und auf dem Rückweg noch einen „Trosttauchgang“ gemacht.

Nach einem weiteren Tag mit zwei Tauchgängen in der näheren Umgebung mit Sichtungen von Stachel- und Adlerrochen, ging es am dritten Tag nach Princess Alice Bank, einen Tauchplatz gefühlt etwa in der Mitte des Atlantiks, an der Oberfläche durch nichts zu unterscheiden vom Rest des Meeres.

Unterwasser sah es jedoch ganz anders aus!

Jeweils in Buddy-Teams an Strömungsleinen eingehakt, ging es hier für drei Tauchgänge ins Wasser, jeder begleitet von Mobulas, die mit jedem Tauchgang zahlreicher und vor allem zutraulicher wurden. Zum Ende des dritten Tauchgangs waren es ca. fünfzehn bis zwanzig Tiere, die so nahe heran kamen, dass man sie hätte berühren können!

Am nächsten Tag ging es erneut auf Haisuche – wieder erfolglos. Na ja nicht ganz, vom Boot aus waren zumindest mal ein Mako- und ein Blauhai zu erkennen, leider blieben sie nicht solange, bis alle ins Wasser gekommen wären.

Am Tag Fünf hieß es mehr oder weniger in der Nähe des Hafens (inzwischen Horta, Faial) zu bleiben, dort zwei Tauchgänge zu machen und nebenbei immer mal wieder versuchen, die Haie anzulocken. Es blieb bei den beiden Tauchgängen.

Am letzten Tauchtag machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Das Boot konnte nicht raus! Dafür hat uns der Kapitän auf eine Rundreise durch die Weinanbaugebiete Faials mitzunehmen.

Dann hieß es auch schon wieder auschecken, die eine Hälfte der Reisegruppe ist direkt nach Hause geflogen, die andere blieb noch für ein paar Tage auf der Insel.

Die Rückreise der ersten Gruppe verlief wohl recht problemlos.

Für den da geblieben Teil der Gruppe hieß es erst einmal, den Mietwagen abzuholen (was wegen eines Computerausfalls mal wieder eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat) und das Appartement zu finden und zu beziehen.

Dieses erwies sich als rechter Glücksgriff. Obwohl viel zu groß für drei, bot es neben einer Top-Ausstattung einen riesigen Balkon vor allem einen fantastischen Ausblick auf das Meer und die Nachbarinsel Pico mit dem gleichnamigen Vulkan, der durchaus als Wetterstation dienen konnte: war die Spitze zu sehen, wurde das Wetter gut, war sie in den Wolken, wurde das Wetter schlechter (oft genug war die Spitze in den Wolken).

Der im Anschluss geplante Spaziergang hat sich dann in etwas eher Unerwartetes entwickelt.

Auf der Nachbarwiese fand nämlich ein – nennen wir es mal - „Stierkampf light“ statt. Auf der besagten Wiese wurden einige Stühle aufgestellt auf die wir eingeladen wurden, uns zu setzen. Über diese Wiese wurde weiterhin ein angeleintes Jungtier gescheucht und und wir durften darauf warten, dass wir von dem Tier von den Stühlen gefegt wurden (mehr oder weniger kontrolliert, so dass ernsthafte Verletzungen weitgehend ausgeschlossen waren). Der Lohn war dann ein Abend mit der ganzen Truppe inklusive das eine oder andere Bierchen, das gerade stattfindende Fussball-WM-Spiel mit Portugal gegen Uruguay bei Bier und Kaninchen in der örtlichen Kneipe und einem anschließenden gemeinsamen Abendessen.

Einen Tauchtag gab es dann aber doch noch, diesmal vom örtlichen Tauchshop organisiert mit zwei Ausfahrten per Zodiak zu nicht weit entfernten Tauchspots mit schönen und auch bewohnten Felslandschaften und einem großen Schwarm Adlerrochen (!).

Die letzten beiden Tage hieß es dann die Insel zu erkunden. Am ersten Tag ging es einmal rund um die Insel mit Stops an allen Stellen, wo es schön war. Auch wenn die Insel nicht allzu groß ist, kann das durchaus mal einen ganzen Tag dauern, es gibt viele Stellen, wo sich ein kurzer Aufenthalt lohnt und die Aussicht genossen werden kann.

Am zweiten Tag ging es dann auf den Caldeira, der die Insel beherrschende Vulkan. Oben angekommen, lässt sich hier wunderbar wandern (wer will) oder einfach nur ein wenig spazieren gehen und die Aussicht genießen, wenn die Wolken, mit denen sich der Berg gerne umgibt, das zulassen.

Und dann ging es auch für den zweiten Teil der Reisegruppe wieder gen Heimat. Leider war auch dieser Flug nicht so ganz einfach. Bis Lissabon verlief alles nach Plan. Die Transferzeit ließ sich noch für ein Gläschen Wein in Lissabons Innenstadt nutzen. Zurück auf dem Flughafen hieß es dann, der Flug sei gestrichen, der nächste geht am nächsten Tag. Einer der Leidensgenossen hatte die Idee, sich für den neuen Tag online einzuchecken, was wir dann auch gemacht haben und so wenigsten auf den ersten Flug am nächsten Tag gebucht waren.

Na ja – wenigsten noch ein netter Abend mit ein paar Leidensgenossen an der Hotelbar.

Der Flug am nächsten Morgen verlief reibungslos und fast pünktlich, bis wir wieder in Tegel waren. Dort wurden nämlich wegen fehlendem Personal die Koffer nicht ausgeladen, was mal wieder für viel Wartezeit und schlechter Laune bei allen Beteiligten führte.

Aber irgendwann hatten wir dann doch unsere Koffer und konnten endlich den letzten Abschnitt der Reise antreten und auch den hatten wir dann geschafft!

Fazit: Wer eine solche (nicht ganz billige) Safari machen will, sollte sich vorab darüber im Klaren sein, dass es keine Hai-Garantie gibt, das Tauchen grundsätzlich extrem vom Wetter abhängig ist (was durchaus sehr wechselhaft sein kann). Die Tauchplätze sind nicht so bunt wie im Roten Meer – haben aber durchaus auch ihren eigenen Reiz (z.B. Princess Alice Banks oder die Adlerrochen-Höhle). In jedem Fall sollten ein, zwei Tage an Land dabei sein, die Inseln (besonders Faial) haben ihren ganz eigenen Charme.

Hier geht es zur Bildergallerie.

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