Vereinsreise Kuba Januar/ Februar 2022

Stephan, Bea, Hannes, Carsten und Jeanette on Tour

Havanna

Am 20.1. – nachdem alle angekommen waren – haben wir uns abends in Havanna getroffen. Müde gabs eine kurze Begrüßung.

Hannes, Bea und Stephan hatten sich schon um das Abholen unserer Autos gekümmert. Die Geländetauglichkeit der zwei Wagen haben wir auf unserer Tour über die Insel mehrfach getestet und ausgereizt. Und sie haben alles ausgehalten. Die Autos waren eine echte Stütze auf der gesamten Tour.

21.1. Aufbruch nach Trinidad

Nach einem kubanischen Frühstück (Omelett, Spiegelei oder Rührei , etwas Obst, Kaffee, einen Obstsaft und vielleicht Brot, etwas Wurst und Käse) haben wir uns auf den Weg nach Trinidad gemacht.

Aus Havanna herauszufinden und dabei auch noch die richtige Ausfahrt zu erwischen ist nicht ganz so einfach. Insbesondere wenn das Navi ein russisches ist.

Empfehlung: Offline-Kartenmaterial auf dem Mobilgerät mitnehmen.

Ca. die Hälfte der Strecke sind wir über Land gefahren. Ein erster Eindruck von Kuba und dem Leben der Menschen. Typisch für Kuba: Reiter, Pferdegespanne, Ochsengespanne für die Feldarbeit, einfache Fahrräder und Fußgänger. Autos sind eher das am wenigsten zur Verfügung stehende Verkehrsmittel. Busse mit unterschiedlichem Standard gibt es natürlich auch.

Vorbei an Zuckerrohr- und Reisfeldern, durch kleine Dörfer, Weiden und Grünstreifen mit Rindern, Schafen und Hühnern, Bananen“gärten“ und Bananenplantagen war es eine entspannte und sehr gemütliche Tour.

Bea und Stephan haben einen Abstecher zur Schweinebucht gemacht und waren von der Landschaft dort begeistert.

Die Casa in Trinidad war einfach genial. Eine grüne Oase mit stilvoll (Kolonialstil) eingerichteten Zimmern, Schaukelstühlen und einem überdachten Essplatz.

Trinidad bietet wunderbare Aussichtsplätze, einen Wasserfall und wunderschöne Strände außerhalb der Stadt. Leider ist es auch eine typische Touristenstadt. Wir wurden ständig angequatscht.

Das Frühstück in der Casa war super und ungewöhnlich üppig. Eine gute Grundlage für unsere Fahrt nach Jucaro.

22.1. Jucaro

In Jucaro (einem sehr armen Örtchen) haben wir auf der Avalon – dem Hausboot, auf dem wir die kommende Woche verbracht haben – eingecheckt. Am Nachmittag gings mit der Avalon in die Mangroven. Ausgehend vom Ankerplatz sind wir mit dem Boot an unsere Tauchplätze in den Jardines de la Reina gefahren worden.

Die Korallengärten in diesem Naturschutzgebiet sind wunderschön. Jeder Tauchgang war ein "Tauchgang mit Haien". Spätestens nach dem dritten Tauchgang war es dann normal zu den Haien ins Wasser zu springen und am Ende des Tauchgans zu den Haien an die Leiter zu tauchen um zwischen ihnen aus dem Wasser zu steigen. Selbst beim Sicherheitsstopp waren sie da... einfach immer. An der Oberfläche die Silky Sharks und unten die Riff Sharks.

Jede Menge Angelfisch, riesige Groupers (tauchergroß!), riesige grüne Muränen, Tarpons, Great Barracuda, juvenile und ausgewachsene Spotted Drum, natürlich Chromis, Jawfish, Garden Eel, Snapper, Trumpetfish, Butterflyfish, Horse-Eye Jack, Bermuda Chub, Scorpionfisch, Ballonfisch, Schoolmaster, Hogfish, Blue Tang, Smooth Trunkfish und noch einige weitere Arten.

Vom Hausboot aus war gelegentlich heftiges Wasserplatschen in den Mangrovenwäldern zu hören. Krokodile auf der Jagd. Eines mit Namen Freedom haben wir uns näher – wer sich traute schnorchelnd – angesehen. Das Krokodil konnte vom Guide tatsächlich ans Boot gerufen werden, bekam die erste Portion Hühnchen zu fressen und dann schnorchelnde Menschen ganz nah zusehen. Nachdem die Mutigen unter uns wieder aus dem Wasser waren gabs einen Nachschlag Hühnchen. Da das Krokodil das Ritual offenbar sehr genau kannte wirkte es „ausgeglichen“ und ganz klar "wissend", dass es bequemer ist auf die nächste Portion Huhn zu warten als nach uns zu schnappen. Dennoch: nur minimale Bewegungen durften im Wasser gemacht werden um es nicht in Angriffslaune zu versetzen.

29.1. Auf nach Bayamo - Heimat der kubanischen Nationalhymne

Die Fußgängerzone Paseo Bayames im Zentrum von Bayamo zählt zu den schönsten auf Kuba. Kreativ und kunstvoll gestaltet. Die Auslagen sind längst nicht so prall gefüllt sind wie in westlichen Großstädten. Eher auf einige Artikel reduziert. Statt Mineralwasser gibt es in den Lebensmittelgeschäften jede Menge alkoholische Getränke, Rum, Eistee und süße Limonade. Es macht Sinn zu fragen was es gerade von dem was auf der Speisekarte steht gibt. Auf Kuba gibt es selten "die Qual der Wahl". Einfach essen was gerade da ist eine gute Wahl. Meistens Huhn oder Schwein, Reis und gebackene Bananen. Geschmeckt hat jedenfalls alles. Die große Eisdiele hat uns überrascht. Zweistöckig! Es gab gerade Schokoladeneis....

Volkssport auf Kuba ist Baseball. Auf vielen feien Flächen wurde trainiert.

Kuba legt viel Wert auf Schulbildung und erlernen der Fertigkeiten im Anbau von Obst und Gemüse. Ein Schulgarten, Sportplätze und Vorgärten mit Kürbis, Bananenstauden, Höfe mit Geflügel, Schweine und Ziegen auf der Wiese gehören einfach zum Stadtbild.

Waren werden lauf rufend oder über den Tisch im Hauseingang direkt verkauft. In den staatlichen Läden gibt es sehr wenig Ware über Bezugsschein. Überwiegend Reis und Seife. Weniger Gemüse.

31.1. Santiago de Kuba – zweitgrößte Stadt Kubas

1515 gegründet und von 1522 – 1607 Hauptstadt von Kuba.

Die Stadt ist rund um die Bucht von Santiago de Kuba gewachsen und von den Bergen der Sierra Maestra umgeben. Unser Hotel "Casa granda" ist ein wunderschönes Hotel im Kolonialstil gelegen am Parque Cespedes. Mit toller Aussicht auf die Kathedrale. Hört sich gut an... aber... irre laut durch Mopeds, alte Autos, neuere Autos, Gehupe ohne Ende. Enge Straßen und ein paar Schritte vom Parque Cespedes sind die Gebäude ehr verfallen. Die alten Autos (und das ständige Benutzen der Hupe) machen nicht nur einen irren Lärm: sie blasen die Abgase ungefiltert in die Luft. Schade für dieses würdevolle Hotel und die Stadt. Früher war es bestimmt wunderschön dort. Nach einer Nacht sind wir in eine wunderschöne Casa in der Nähe der Marina gezogen. Es war nicht so ganz einfach diese Unterkunft zu bekommen und hat uns einige Nerven gekostet. Coronabedingt waren fast alle Unterkünfte geschlossen. Der Umzug hat sich mehr als gelohnt. Hier waren wir familiär aufgenommen. Auch die Abendessen und das Frühstück waren eine Wucht.

Wir waren die ersten Tauchgäste an der Marina seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Tauchteam hat sich riesig gefreut. Mit dem Katamaran wurden wir zu den Tauchplätzen gefahren. Unser Ziel: die Wracks der Spanisch-Amerikanischen Seeschlacht von 1898.

Die Tauchgänge waren super entspannt... so ganz ohne Hai und "unter uns". Waren ja nur wir da... Die Stimmung: klasse! Die Wracks sind natürlich inzwischen von Korallen übersäht. Recht große Fächerkorallen gabs auch zu sehen und jede Menge kleinere Fische tummeln sich dort. Hier gabs Lobster und riesige Krebse. Und es gab Deko-Bier vom Fass!!!! So ganz nebenbei natürlich auch Rum...

Die Bucht ist sehr sehenswert. Ruhig und entspannt. Nette Restaurants mit einer größeren Auswahl an Gerichten. Der Besuch des Castillo del Morro mit Blick auf die Bucht lohnt sich sehr. Hier wird auch die Seeschlacht gut beschrieben.

Leider werden auch hier die Abgase der Autos und der Fabrik ungefiltert in die Luft geblasen....

In Santiago de Kuba wird in einer kleinen Fabrik der einzige Rum hergestellt, der ausschließlich aus kubanischem Zucker hergestellt wird. "Ron de Santiago de Kuba". Für die Sorten die länger lagern werden Eichenfässer benötigt. Um mehrjährigen Rum trinken zu können muss also Handel betrieben werden. Die Eichenfässer sind der limitierende Faktor. Die Fabrik war ehemals die Fabrik für den Bacardi-Rum.

Fidels Grab ist bemerkenswert schlicht: ein großer Felsbrocken mit der Aufschrift "Fidel".

Stephan und Bea sind noch einen Tag länger an der Marina geblieben und von Holguin aus zurückgefolgen.

Hannes, Carsten und Jeanette haben sich auf den Weg nach Havanna gemacht. Immerhin 870 km.

Zurück nach Havanna

Über Land und Autobahn haben wir uns mehrere Stunden auf den Weg gemacht um pünktlich die Autos abgeben zu können.

Die kleinen Orte an der Strecke wirkten recht aufgeräumt und einige Casas machten einen auffällig gepflegten Eindruck. An der Autobahn sind wir lange an Monokulturen Zuckerrohr vorbeigefahren. So ganz ohne Bäume stinkt die Welt doch sehr....

Havanna´s Sehenswürdigkeiten sind teilweise schon und werden noch renoviert. Die wunderbaren Gebäude sind so riesig und detailreich, dass sie sich kaum mit einem Foto einfangen lassen. Überall gibt es kleine Parks. Um in Ruhe essen zu können lohnt es sich ein Restaurant etwas abseits vom Plaza Vieja zu suchen.

Die Kubaner haben ein echtes Talent eine Bauruine in Szene zu setzen und aus dem Wenigen das zur Verfügung steht, ein tolles Essen zu zaubern. Fast immer super angerichtet und fast immer Huhn.

Auch in Havanna, Trinidad und all den anderen Orten und "Gegenden" wird die Ware direkt vermarktet. Vom Garten/ Feld über den Karren, die Haustür oder rufend direkt an den Käufer gebracht. Logistik ist nicht so verbreitet. Milch gab es in Havanna z.B. nicht. Die nächste Kuh stand wohl einfach zu weit weg. Morgens durch die Stadt schlendernd konnten wir die Handwerker in den Häusern bei der Arbeit beobachten und mittags gabs überall kleine Gerichte zu kaufen. Mittagstisch to go sozusagen. Leider fängt in Havanna die Aufdringlichkeit der Schlepper an zu nerven. Der ein oder andere Bettler (oder Gang von Halbwüchsigen) war grenzwertig. Leider!!

Ach ja: eine Ausflug auf die Halbinsel Casa Blanka mit der Festung. Lohnt sich auf jeden Fall. Ernesto "Che" Guevara hatte dort seinen Amtssitz. Ein toller Blick auf Havanna.

Hier geht es zur Bildergallerie.

jme