Rückblick - Unsere schönsten Erlebnisse

Krk 2013

Krk, 17.-.24.09.2013

Wieder sollte es ins Mittelmeer gehen, diesmal nach Kroatien, genauer gesagt auf die Insel Krk, und mit September deutlich später als bisher üblich.

Die späte Reisewoche hat schon während der Planung gezeigt, dass Kroatien eher ein Ferienland ist; in der Nach- und Nebensaison sind die Flüge sehr eingeschränkt. Irgendwann ist dann endlich ein passender Flug gefunden und gebucht. Der Haken (eigentlich waren es zwei) war mit 05:30 Uhr die unchristliche Abflugzeit und dann auch noch in Köln-Bonn! Also, wie kommt man um diese Uhrzeit nach Köln, das sind immerhin dreieinhalb Stunden Anfahrt. Entweder man organisiert einen fürchterlich teuren Shuttleservice, oder man fährt selber.

Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Die nächste Entscheidung: die ganze Nacht durchfahren oder am späten Nachmittag oder Abend des vorigen Tages anreisen: hier hieß zunächst einmal die Entscheidung, am Vortag anzureisen und sich in Köln eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Dabei ist dann eine Gruppe abgesprungen und hat sich selbst um die Anreise gekümmert. Nun gut, Zielort und -zeit waren ja bekannt, sollte also kein Problem sein.

Als dann für den Rest der Reisegemeinschaft die Unterkunft fest gebucht war, kam von der Fluggesellschaft die Meldung: war alles nur Spaß, wir fliegen erst um halb Elf!

Der Anreisetag - der erste, einige wollten ja erst am Dienstag anreisen – fing erst mal mit zwei (!) Absagen wegen Krankheit an. Na, das fängt ja gut an!

Also noch ein wenig umorganisiert, so dass wir dann wenigstens mit einem Auto weniger fahren konnten.

Und etwa dreieinhalb Stunden später standen wir dann vor unseren Hostel, wo wir die Nacht verbringen sollten. Nun ja, es machte auf den ersten Eindruck (und auch auf den zweiten) einen etwas … sagen wir mal rustikalen Eindruck. Nach dem Einchecken Zimmerbesichtigung. Die Zimmer und auch das ganze Gebäude hatte so einen Charme wie eine Mischung aus Bunker und Krankenhaus, beides so aus den 60er Jahren.

Aber erst einmal Dom-Besichtigung (der gleich um die Ecke war), Abendessen und "Mut antrinken" für die Nacht. Wohl dem, der Ohrenstöpsel dabei hatte: leise geht definitiv anders.

Nachdem auch das überstanden war, ging es zum Flughafen, wo wir den Rest des Truppe getroffen haben. Also Einchecken und ab in den Urlaub. Das Einchecken klappte schon wieder problemlos (siehe letztes Jahr Gozo), der Abflug auch, der Anflug in Rijeka hingegen nicht! Nach dem zweiten gescheiterten Landeversuch gab der Pilot auf und setzte uns im nahe gelegenen Pula ab, wo wir dann per Bus zurück zum eigentlichen Flughafen gebracht werden sollten. Die Busse waren schnell da, aber eigentlich wollte nicht jeder zum Flughafen zurück, sondern schon unterwegs irgendwo aussteigen. Aber zumindest ein Bus ist dann doch noch bis zum Flughafen Rijeka gefahren, wo wir dann auch nach kurzer Wartezeit von den Mitarbeitern der Tauchbasis abgeholt wurden.

Inzwischen war es Abend und es herrschte Hunger und vor allem Durst. Also noch schnell bei der Basis angemeldet und in das direkt an die Basis angeschlossene Restaurant eingekehrt. So gestärkt, wurden wir zu unseren Appartements gebracht. Ein Dreier- und ein Sechser-Appartement in einem Haus nicht allzu weit von der Basis entfernt, das wir für uns hatten – allerdings auf einem Hügel. Mit etwa zehnminütigem Fußweg. Bei der Appartement-Besichtigung fiel zunächst mal auf, dass die Betten echt klein waren – das kann zur Not auch schon mal als Einzelbett durchgehen!

Also, erst einmal einrichten, Umgebung sichten und nach einem Abschlussbierchen in der Pinte unten sollte es das für den Tag gewesen sein.

Der erste richtige Urlaubstag fing dann mit einem ordentlichen Frühstück in „Stammlokal“ an und ging über in das Bootsbriefing in der Basis direkt nebenan. Bei einem Blick auf die Taucherliste mit ca. 30 Einträgen stellte sich die Frage, wie groß denn das Boot s ein musste, um alle Taucher zu fassen. Also Ausrüstung zusammensuchen, Flaschen auf die inzwischen am nahen Steg eingetroffene Oliga, so der Name des Bootes für die nächsten Tage, schleppen und verladen.

Auf das Boot mit dreißig Leuten und jeder mit seiner Ausrüstung - na, dass wird kuschelig, da hätten es zwanzig Taucher auch getan.

Beim Verladen fiel auch auf, dass der Bootssteg dringend einmal einer Ausbesserung bedurfte: direkt vor dem Einstig des Bootes war ein schönes großes Loch im Boden, gerade groß genug, um hinein zu stapfen, was man ja auch gleich erst einmal ausnutzen musste (natürlich mit vollem Gerät). Gut dass die Bordwand zum Abstützen das war, sonst hätte das deutlich weniger glimpflich ausgehen können! So war es denn nur eine Schramme, die auch gleich mit dem örtlichen Desinfektionsmittel - Sliwowitz - gereinigt wurde.

Nachdem dann auch alle anderen das Verladen und den Einstig unfallfrei überlebt hatten, ging es nun zum ersten Tauchplatz los. Das Wetter war nicht so ganz optimal, es war zwar trocken, aber dafür recht windig und alle in die windgeschützte Kabine war illusorisch. Aber dafür gibt es ja Jacken.

Nach etwa eineinhalbstündiger Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht: den Tunnel Prvić, ein Riffblock,der mit einem betauchbaren Tunnel durchzogen ist. Die Tunneldurchquerung stellte sich als sehr einfach dar, einfach in den Eingang hängen, den Rest machte die Strömung. Nach einem bisschen Drumherum tauchen konnten man sich den Spaß durchaus noch ein zweites Mal erlauben. Zeit und Luft war genug da.

Nach einem leckeren Mittagessen ging es dann zum zweiten Tauchplatz des Tages Gacina Prvić, wobei der Grund, warum der Tauchplatz die Hose von Prvić (gacina = Hose) heißt, bleibt ungeklärt. Der Tauchplatz war eigentlich keine richtige Steilwand, sondern mehr eine Hügellandschaft, die man hervorragen dafür benutzen konnte, sich zu vertauchen. Aber nach einem Aufstieg im Freiwasser und ein wenig Schwimmen haben es alle wieder zurück geschafft.

Neben dem personellen Fast-Ausfall gab gleich am ersten Tauchtag jedoch einige tatsächliche Materialausfälle: neben einem nagelneuen, extra für diesen Urlaub angeschafften Tauchcomputer auch noch ein nicht mehr ganz so neuer Trockie voll gelaufen. Den Trockie konnte man (zwar aus Sicht des Tauchers notdürftig) mit einem Halbtrockenen ersetzen (oder doch eher Nassanzug?), den Computer zu ersetzen war da schon schwieriger, da muss man sich wohl oder übel auf dem Buddy verlassen!

Wieder zurück an Land wurde der all-abendliche Ablauf geprobt: zurück in die Appartements, duschen, zurück zum Restaurant an der Basis (die dort angebotenen Pizzen waren wirklich bemerkenswert groß, aber auch der Rest war reichlich und sehr essbar), zurück zum Appartement und den Abend beim Deko-Bierchen oder -Weinchen ausklingen lassen.

Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigte ein eher trübes und regnerisches Wetter. Der Regen hat zwar im Laufe des Morgens wieder aufgehört, so richtig toll wurde es aber trotzdem nicht.

Ein Blick auf die Taucherliste an der Basis ließ auch heute wieder ein brechend volles Boot erwarten. Allmählich zeichnete sich auch ab, dass die meisten Tauchplätze nicht gleich um die Ecke waren, eine Stunde Anfahrt war das Minimum – reichlich Zeit, die schöne Landschaft zu genießen. Der erste Tauchgang des Tages war Selzine, eine schöne Steilwand mit allerlei Viehzeugs, wie Oktopusse, Schnecken, usw. drinnen. Der zweite hieß Am Pola und auch an dieser Steilwand gab es wieder einiges zu sehen, wie Korallen, Schnecken und die allgegenwärtigen Seesterne (die mit den fünf Armen).

Nach der Rückkehr zur Insel wurde dann das übliche Abend-Programm (siehe weiter oben) abgespult.

Der nächste Tag zeigte sich von seiner schönsten Seite: Sonnenschein Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, wenig Wind – ganz so, wie es sein sollte. Heute sollte es zur Love Cave gehen, anschließend nach einem reichlichen Mittagessen an Bord nach Malik Plavnik. Bei der Love Cave handelt es sich um eine Bucht mit eine kleinen betauchbaren Höhle mit einen Durchbruch ins Freie, der mit viel Kletterei und der richtigen Ausrüstung vielleicht sogar besteigbar ist, aber mit Sicherheit nicht mit Taucherausrüstung. Malik Plavnik war eine Formation aus Fels- und Korallenblöcken oder "Ergs", wie sie in Ägypten so schön heißen, zwischen denen man tauchen und allerlei Flora und Fauna bewundern konnte.

Am Tag 5 sollte es auf ein größeres Boot mit dem schönen Namen Pišmolj gehen, allerdings blieb die Anzahl der Taucher pro Quadratmeter gleich, mit anderen Worten, es war genau so voll wie auf dem kleineren Boot. Aber hier klappte die Organisation deutlich besser, vielleicht lag es auch an dem deutlich motivierteren und hilfsbereiterem Personal. Die taucherischen Highlights von heute waren – Steilwände, was sonst:-). Der erste ging zur Mafia Bay – hier gab es sogar ein Wrack zu betauchen (na gut, es war nur ein olles Ruderboot, was irgendwo auf 40 m lag – aber immerhin: ein Wrack;-), der zweite zum Lighthouse Plavnik, einer Steilwand mit allerlei Kleintieren und ein paar Oktopussen.

Und dann war auch schon der letzte Tauchtag in Sicht. Wieder auf dem großen Boot, aber heute nur mit zwanzig Tauchern war mal richtig Platz an Deck! Die Tauchgänge selber, beide am selben Ort - Krusiča, der erste links herum, der zweite rechts herum, waren – außer einem Oktopus, der sich so erschrocken hat, plötzlich im Rampenlicht zu stehen, dass er in einer Tintenwolke stiften gegangen ist - wenig spektakulär (endlich mal wieder eine Steilwand), aber durchaus reizvoll, der Liegeplatz in einer geschützten (aber nicht ruhigen) Bucht. Hier waren wir zum ersten Mal nicht alleine am Ankerplatz, ein Ausflugsdampfer hatte sich hier noch breit gemacht. Dafür bot sich hier ein kleiner Landgang mit Ruinenbesichtigung an.

Für den letzten Tag stand ein Besuch in der Stadt Krk an, mit Besichtigung der Altstadt mit Stadtmauer, Burghof und weiter zum Hafen. Dort gab es noch ein Eis zur Stärkung, um dann noch ein wenig die Souvenirshops unsicher zu machen auf der Suche nach einem kleinen Mitbringsel, was sich ob des Angebotes als nicht ganz einfach herausstellte: Kitsch ohne Ende! Als dann doch jeder etwas gefunden hatte, konnte wir beruhigt wieder nach Hause fahren. Diesmal mit dem Bus.

Da war er dann auch schon, unser Abreisetag, wie schnell doch eine Woche vergehen kann. Da der Flug erst mittags los ging, konnten wir in aller Ruhe packen, die letzten Reste vernichten und auf die Abholung warten. Philip von der Basis war auch pünktlich da, das dazu bestellte Taxi nicht. Also die erste Gruppe schon mal los, die zweite hoffte, dass das Taxi dann bald, wie versprochen, kam. Es kam – etwa zwanzig Minute später. Durch die, sagen wir einmal, etwas sportlichere Fahrweise des Fahrers haben wir die Zeit aber beinahe vollständig wieder eingeholt.

Der Rückflug (und auch die spätere Weiterreise per Auto) verlief dann im Gegensatz zum Hinflug völlig unspektakulär, außer einer grandiosen Sicht über die fast wolkenlosen Alpen.

Und so bleibt als Fazit festzuhalten: Auch in Kroatien lässt es sich aushalten, die Tauchgänge hätten allerdings etwas abwechslungsreicher sein dürfen (vielleicht mal ein Wrack oder eine richtige Höhle oder so was), waren aber trotz allem immer sehr schön, vor allem wird hier tief getaucht, es waren wenig Tauchgänge dabei, die nicht an den vierzig Metern gekratzt haben. Aber für das nächste Mal darf es dann auch mal wieder etwas anderes als das Mittelmeer sein;-)

Bildergallerie: Bilder.

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